DAS HUPEN DER ACHTSAMKEIT

Vor einiger Zeit las ich ein Buch des vietnamesischen Mönchs Thích Nhất Hạnh. Es ging um Achtsamkeit, das Innehalten im Moment und das Tun einer Tätigkeit mit vollster aufmerksamer Hingabe.

Puh… in letzter Zeit fiel mir das tatsächlich schwer.

Wie sieht’s bei Dir aus? Wie hoch ist deine Achtsamkeit im Alltag auf einer Skala von 0 – 100%? Spür’ doch mal rein!

Neulich war ich in der Stadt unterwegs und lief hektisch zu einem Termin, stolperte fast vor Hast und meine vielen Gedanken tanzten in jeder Himmelsrichtung Hula.

Plötzlich hörte ich lautes Hupen, erschrak heftig und war auf einmal völlig “da”, wie angeknipst. Da fiel mir das Buch des Mönchs wieder ein, indem er schreibt, es wäre möglich alle erdenklichen Geräusche zu einer „Glocke der Achtsamkeit“ werden zu lassen. Das Hupen war meine Glocke.

Ungefähr vor einem Jahr hatte ich mir einen Ton aufs Handy geladen – einen lauten, dennoch angenehmen Gong. Zu jeder vollen Stunde gongte der und ich wusste: “Jetzt innehalten & atmen!”. Lange hatte ich ihn nicht mehr „richtig“ genutzt. Gestern fragte eine Freundin interessiert, wie ich das eingestellt hätte. Ich erzählte es ihr und… habe den Gong, dank ihr seit gestern wieder zu jeder vollen Stunde eingespeichert.

Dann muss ich nicht wieder auf Hupen oder Schreck warten 😉!

Was könnte Deine ganz individuelle Glocke der Achtsamkeit werden?

Das Ticken des Weckers kurz vor dem Einschlafen, das Klicken des Wasserkochers, wenn er fertig gekocht hat, der Löffel im Kaffee, wenn er gegen den inneren Rand schlägt…


Anika

Foto: Hupe – 7854 | www.pixabay.com