DIE GRÜNE FRAGE - „VEGAN? FEHLT DIR DANN NICHT B12?“

Da ich seit 13 Jahren vegetarisch esse und heute hauptsächlich vegan, wurde ich schon oft gefragt, ob mir dann nicht Vitamin B12 fehle?

Erst im Zusammenhang mit einem Burnout vor 2 Jahren beschäftigte ich mich intensiver mit der B-Frage. Ich suchte mit allen möglichen Beschwerden & Symptomen (u.A. Kopfschmerzen, Übelkeit, Muskelsteife, Taubheit der Finger) nach Antworten und unterstützenden Maßnahmen. Bisher hatte ich zwar eine Zahnpasta mit B12 benutzt, aber ab da wollte ich’s genauer wissen.

Was ist das denn überhaupt – B12?

Zunächst ist es eine chemische Verbindung, vereinfacht gesagt, aus den „Bausteinen“ des Lebens zusammengesetzt, die so essentiell für den menschlichen Körper ist, wie beispielsweise Vitamin C.

Ein Vitamin ist ein Stoff, den der Körper braucht, um bestimmte Prozesse und Organfunktionen aufrecht zu erhalten.

Vitamin C kann direkt über die Nahrung aufgenommen werden, zum Beispiel mit Äpfeln, roter Paprika oder auch Hagebutten oder Brennnessel.

Bei Vitamin B12 handelt es sich um einen Stoff, den der Körper nach Aufnahme bestimmter Lebensmittel, insbesondere deren Mikroorganismen hauptsächlich selbst herstellen muss. Erst dann erhält der Körper artspezifisches B12 aus Eigenproduktion (Mensch-B12, Rind-B12, Schwein-B12 usw.). Durch diesen notwendigen Umwandlungsprozess im Körper kann die regelmäßige Zufuhr, der Transport und die Depotbildung B12 betreffend erschwert sein.

B12 ist also extrem wichtig! Aber wofür?

Es versorgt unser zentrales Nervensystem, inklusive dem Gehirn und allen Organen, wie beispielsweise Augen, Herz, Muskulatur, dem endokrinen System (Organe und Gewebe, die Hormone produzieren) und die Leber.

Ich stelle mir B12 dabei als eine Art unabdingbare „Verdrahtung“ vor, die letztlich zwei oder mehr Anteile eines Systems miteinander verkabelt, damit sie ihre Aufgabe erfüllen können. So nach dem Motto: „Du, Du & Du – Arbeiten!!“ 😉

Unser Nervensystem verarbeitet alle(!) Reize aus dem Außen und Innen, weshalb es ständig beansprucht wird. Gerade bei emotionalem Stress, der über lange Zeit andauert, ist der Körper ständig herausgefordert. 

Auch bei körperlicher Beanspruchung ist B12 immer gefragt. Wenig Schlaf, fehlende frische Luft, Sonne und verminderte Lebensfreude,  lassen die Depots im Körper schrumpfen.

Viel Stress in welcher Form auch immer, heißt also auch viel B12-Bedarf.

Vitamin B12 muss, wie gesagt hauptsächlich vom Körper selbst hergestellt werden. Dies geschieht, wie heute langsam bekannt wird über die Aufnahme wichtiger bioaktiver Mikroorganismen, die auf der Oberfläche vitalstoffreicher Lebensmittel zu finden sind: auf Obst, Grünem Blattwerk, Sprossen und Gemüse.

Eine Ernährung, die hauptsächlich auf lebendigen Lebensmitteln basiert, kann die Bildung von B12 im Körper also sogar unterstützen.

Heißt dann wohl: wenig Mikroorganismen = wenig Vitamin B12

Das gilt ebenso für Tiere, die nie wilde Kräuter und Wiesengras zu sehen und zu fressen kriegen. Denen wird das B12 dann über Futtermittel zugeführt. Selbst wenn Tiere, ihr artspezifisches B12 selbst herstellen, entspricht es nicht der Variante, die wir als Menschen tatsächlich zu 100% nutzen können.

Ganz genau wird das meiste B12 im Menschen von Darmbakterien produziert und zwar im letzten Abschnitt des Dünndarms, dem Krummdarm (Ileum). Gespeichert wird B12 hauptsächlich in der Leber.

Maßnahmen, einem B12-Mangel vorzubeugen = bioaktive Mikroorganismen zu sich nehmen, um die Darmflora zu unterstützen und damit die B12-Produktion zu steigern:

  • Obst und Gemüse, Blattgrün etc. in Bio-Qualität (aus eigenem Garten (ungewaschen) oder Hofladen…)
  • Sprossen ziehen – z.B. aus Alfalfa, Senfsaat, Kleesamen oder Brokkoli, Grünkohl und Linsen

Weitere Maßnahmen:

Mit dem Armlängentest, einem Biofeedbacksystem des Körpers lässt sich leicht austesten, ob überhaupt ein Mangel vorliegt oder der Körper eher eine Resorptions(=Aufnahme)störung zeigt. Außerdem lässt sich testen, was dem Körper gut tun könnte, um dies auszugleichen.

In meinen Coachings wende ich das Analyse- und Coachingsystem innerwise an, um Ursachen und wirkende Kräfte sichtbar zu machen und klären zu können:

  • Wenn ein Mangel besteht, dann wäre die Frage zum Beispiel: Gibt es in Deinem Leben einen Mangel? Wo spürst Du ihn?
  • Warum ist ein Mangel überhaupt entstanden? – Ernährung, Stress, fehlender Ausgleich etc.
  • Gibt es strukturelle Blockaden, die die Aufnahme von B12 einschränken?
  • Check-Up der beteiligten Strukturen auf Kommunikationsfähigkeit im Körper, auch bezogen auf ihre Aufgaben (Gehirn, Nervensystem, Organe…)

Was mir nach meinem Burnout u.a. geholfen hat, mein völlig gestresstes Nervensystem zu unterstützen:

  • Vitamin B12 flüssig (Methylcobalamin & Adenosylcobalamin) – wird schon über die Mundschleimhaut aufgenommen

Fazit: Menschen, die sich mit lebendigen Lebensmitteln (er)nähren, beugen einem B12-Mangel anscheinend eher vor, auch wenn nicht auszuschließen ist, das er mal eintritt. Viel Stress durch körperliche, mentale und zusätzliche emotionale Herausforderungen erhöhen zwangsläufig den B12-Bedarf. Die Themen hinter einem Mangel oder einer Aufnahmestörung von B12 lassen sich aufspüren und ausgleichen. 

Mittels einem kinesiologischen Armlängentest kannst Du sogar selbst testen, ob und wie du deinen Körper unterstützen kannst (Zahnpasta, Lutschtabletten etc.).

HINWEIS:

Dieser Text reflektiert meinen „aktuellen Stand der Unwissenheit“ bezüglich des Themas B12 & erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder absolute Richtigkeit. Er dient der ersten Kontaktaufnahme mit veganer, vitalstoffreicher Ernährung und enthält lediglich die Informationen, die ich über die Jahre als für mich wahr angenommen und vor allem ausprobiert habe, um meinen Körper und mein Leben gesünder zu gestalten.

Quellen:

Rudolf Schweitzer | Buchreihe „Die Heilpraktiker-Akademie“, 2. Auflage | Verlag Urban & Fischer

Anthony William | Buch „Mediale Medizin“ + weitere | Verlag arkana

 
Anika

Foto: klausPeter | www.pixabay.com